bejammern

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [bəˈjamɐn]

Silbentrennung

bejammern

Definition bzw. Bedeutung

Wortreich, ausdauernd, wehleidig über etwas klagen, das man sehr bedauert.

Begriffsursprung

Ableitung zum Verb jammern mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) be-

Konjugation

  • Präsens: ich bejammere, du bejammerst, er/sie/es be­jam­mert
  • Präteritum: ich be­jam­mer­te
  • Konjunktiv II: ich be­jam­mer­te
  • Imperativ: bejammere! (Einzahl), be­jam­mert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­jam­mert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­jam­mern (Synonyme)

barmen (geh., literarisch, regional, veraltend):
abwertend: etwas weinerlich beklagen, lamentieren
regional, veraltet: jemandes Mitgefühl, Mitleid erregen
(den Verlust einer Person) beklagen:
einen Missstand oder ein schmerzliches Ereignis bedauern; um etwas trauern
seinen Unmut über etwas äußern
betrauern:
Traurigkeit über den Verlust einer Person oder auch Sache (Trauer) zeigen
(jemanden / jemandes Tod) beweinen:
sich betrinken
weinend um jemanden oder über etwas trauern
heulen (ugs.):
ein bestimmtes Geräusch (ein Heulen) erzeugen
Tränen vergießen
jammern (Hauptform):
sich weinerlich (und traurig) beschweren, wehklagen
transitiv: etwas oder jemand betrübt, bekümmert, dauert jemanden
janke(r)n (ugs.)
klagen:
einen Verlust bejammern
etwas Trauriges oder Unerfreuliches erzählen
lamentieren (abwertend):
jammern, klagen
raunzen (ugs., österr.):
schimpfen
umgangssprachlich, süddeutsch, österreichisch: weinerlich klagen, nörgeln
trauern (um):
sich wegen eines Verlustes in gedrückter Stimmung, Verfassung befinden
Trauerkleidung tragen
wehklagen:
seelische Not äußern
weinen (um):
Tränen vergießen
zetern:
abwertend: seine Unzufriedenheit äußern; nörgeln, beschimpfen

Beispielsätze

  • Manche bejammern die Einführung einer verbindlichen Orthographie.

  • Hans bejammert seit Wochen den Tod seines geliebten Dackels.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Da nützt es auch nichts, das Wahlergebnis zu bejammern.

  • Das zu bejammern ist verlogen.

  • Boerne hört Mahler-Sinfonien, flirtet als "Tristan" im Internet und bejammert dabei einen Ozean aus Einsamkeit.

  • Dafür bejammert er die Belastung durch den LKW-Verkehr.

  • Jetzt schreien wieder alle auf, fordern Konsequenzen, bejammern den Imageschaden.

  • Nicht sehr freudig begrüßt, ja geradezu bejammert ("Chaos voran") wird die neueste Auflage des Duden.

  • Sie bejammern eine verlorene Geborgenheit und kämpfen gegen Schattenmächte, als wären sie Exorzisten.

  • Ledigen Paaren wird gern gesagt, wenn sie die Bevorzugung der Ehe bejammern: Heiratet doch!

  • Wir bejammern zu Recht, daß wir es auf der Abnehmerseite, im Handel, mit einer hohen Konzentration zu tun haben.

  • Also, wenn die Gesellschaft Mutationen erzwingt, hat es überhaupt keinen Sinn, die Mutationen zu bejammern.

Wortbildungen

  • bejammernd
  • bejammert

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf be­jam­mern?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­jam­mern be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × M, 1 × A, 1 × B, 1 × J, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × M, 1 × B, 1 × J, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und ers­ten M mög­lich.

Das Alphagramm von be­jam­mern lautet: ABEEJMMNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Jena
  4. Aachen
  5. Mün­chen
  6. Mün­chen
  7. Essen
  8. Ros­tock
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Julius
  4. Anton
  5. Martha
  6. Martha
  7. Emil
  8. Richard
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Juliett
  4. Alfa
  5. Mike
  6. Mike
  7. Echo
  8. Romeo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

bejammern

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­jam­mern kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: bejammern. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: bejammern. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. n-tv.de, 05.11.2014
  2. zeit.de, 14.09.2014
  3. fr-online.de, 07.11.2008
  4. tirol.orf.at, 05.12.2007
  5. tagesschau.de, 21.04.2006
  6. spiegel.de, 30.08.2004
  7. archiv.tagesspiegel.de, 22.07.2004
  8. archiv.tagesspiegel.de, 14.02.2003
  9. Tagesspiegel 1999
  10. Berliner Zeitung 1997