ausplündern

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaʊ̯sˌplʏndɐn]

Silbentrennung

ausplündern

Definition bzw. Bedeutung

Jemandem oder etwas (einer Stadt, einem Gebiet) alles (Wertvolle) gewaltsam wegnehmen.

Begriffsursprung

Konjugation

  • Präsens: plünder aus / plündere aus, du plünderst aus, er/sie/es plündert aus
  • Präteritum: ich plün­der­te aus
  • Konjunktiv II: ich plün­der­te aus
  • Imperativ: plünder aus! / plündere aus! (Einzahl), plündert aus! (Mehrzahl)
  • Partizip II: aus­ge­plün­dert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für aus­plün­dern (Synonyme)

ausrauben:
jemandem alles wegnehmen; etwas vollständig (von Wertvollem) leeren
herfallen über
plündern:
(etwas, zum Beispiel die Speisekammer, das eigene Sparschwein) leer machen, (nahezu) alles entnehmen
(jemandem) widerrechtlich alles Wertvolle/Nützliche gewaltsam wegnehmen
(jemandem) alles abnehmen (ugs.)
(jemandem) alles wegnehmen (ugs.)
(jemandem) das letzte (bisschen) Geld aus der Tasche ziehen (fig., Hauptform)
(jemandem) das letzte Hemd ausziehen (ugs., fig.)
(jemandem) den letzten Cent aus der Tasche ziehen
(jemandem) nichts lassen
(jemanden) ausnehmen wie eine Weihnachtsgans (ugs.)
(jemanden) bis aufs Hemd ausziehen (fig.)
(jemanden) ohne einen Cent dastehen lassen
(jemanden) schröpfen (fig.):
Baumrinde schräg einschlitzen
das Wachstum von Jungpflanzen absichtlich einschränken
alles mitnehmen (was nicht niet- und nagelfest ist)
ausräubern:
jemandem sein Eigentum nehmen, indem man ihm seine Wertsachen nimmt oder indem man in seinem Heim alles Wertvolle stiehlt
ausräumen:
aus einer Bleibe, von einem Wohnort viele Sachen stehlen
einen Raum oder ein Behältnis, in dem Dinge verwahrt sind, leeren
leerräumen:
von dem befreien, was sich auf oder in etwas befindet; auch über Wertgegenstände oder Guthaben: entwenden, wegnehmen
nichts dalassen
räubern:
unerlaubterweise nehmen, auch: (zum Missfallen anderer Betroffener) um den Inhalt bringen

Sinnverwandte Wörter

ma­ro­die­ren:
in einem bewaffneten Konflikt/im Krieg hinter der Truppe (auch aus vorgetäuschter Entkräftung) zurückbleiben und plündernd umherziehen
um sich greifen; sich ausbreiten

Beispielsätze

  • Er ist ausgeplündert worden.

  • An ihrem Ausgang kann kein vernünftiger Zweifel bestehen: Jerusalem wäre erobert und ausgeplündert worden.

  • Das könnte am Ende in die Richtung gehen, dass die Älteren die Jüngeren ausplündern", gibt er seiner Sorge Ausdruck.

  • Willkommen im € Land, hier wird Dich ausgeplündert.

  • Die Troika habe Griechenland ausgeplündert, «in Komplizenschaft mit den griechischen Oligarchen und korrupten Eliten».

  • Alibaba & Co.: Werden Aktionäre ausgeplündert?

  • Die WirtschaftsWoche hatte über zweifelhafte Geschäftsmethoden bei dem Finanzinstitut berichtet, das Kunden ausgeplündert haben soll.

  • Haitis Rohstoffe ausplündern und seine billige Arbeitskraft ausbeuten sei das einzige, was deren Agenda bestimme.

  • Sie werden gefoltert, ermordet und ausgeplündert.

  • Sie wollen die Konten ihrer Opfer ausplündern.

  • Das trifft vor allem für Deutschland zu, wo ein unsäglicher Wust herrscht und die "Kleinen Leute" ausgeplündert werden.

  • Das könnte am Ende in die Richtung gehen, dass die Älteren die Jüngeren ausplündern".

  • "Manche Stätten bei uns im Land sind regelrecht ausgeplündert", sagt Egon Schallmeyer, Landesarchäologe in Hessen.

  • Die ?Oligarchen? und ihre Helfershelfer hätten den Staat ausgeplündert, sagt Putin heute.

  • Doch seit Jahrzehnten wird das Land systematisch ausgeplündert.

  • Drei Tage lang wurde die Stadt am Goldenen Horn geschändet und ausgeplündert.

  • Iraker hätten die Scheiben des Autos eingeschlagen und die Toten ausgeplündert.

  • Dann wollten sie auch die Gäste ausplündern, forderten die Herausgabe der Portemonnaies.

  • Ein weiterer Aktionärsvertreter kritisierte, Mannesmann sei von Vodafone "schamlos nach Strich und Faden ausgeplündert" worden.

  • Damit würde das IHP "ausgeplündert".

  • Man muss im Kampf gegen Terroristen nicht ganze Dörfer bombardieren und die Zivilbevölkerung ausplündern.

  • Russische Truppen haben nach dem Eingeständnis eines Generals im Kaukasus-Feldzug tschetschenische Zivilisten ausgeplündert.

  • Sie haben halb Europa besetzt und ausgeplündert.

  • Jemand will Sie mit Charme ausplündern.

  • In Zentraljava wurden erneut chinesische Geschäfte gestürmt und ausgeplündert.

  • Doch in einer Pension sei er von einem Strichjungen überfallen und ausgeplündert worden.

  • Nachts sind es die Banden, die die Straßen absperren und die Autofahrer ausplündern.

  • Die Angestellte habe nicht länger zusehen wollen, wie Herr C. ausgeplündert wurde.

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb aus­plün­dern be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × A, 1 × D, 1 × E, 1 × L, 1 × P, 1 × R, 1 × S, 1 × U & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × D, 1 × L, 1 × P, 1 × R, 1 × S
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem S und ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von aus­plün­dern lautet: ADELNNPRSUÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Pots­dam
  5. Leip­zig
  6. Umlaut-Unna
  7. Nürn­berg
  8. Düssel­dorf
  9. Essen
  10. Ros­tock
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Paula
  5. Lud­wig
  6. Über­mut
  7. Nord­pol
  8. Dora
  9. Emil
  10. Richard
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Papa
  5. Lima
  6. Uni­form
  7. Echo
  8. Novem­ber
  9. Delta
  10. Echo
  11. Romeo
  12. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

ausplündern

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort aus­plün­dern kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

fled­dern:
Leichen oder Menschen ausplündern, die nicht verteidigungsfähig sind.
sen­gen:
etwas ausplündern und durch Feuer zerstören
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ausplündern. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ausplündern. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen
  2. krone.at, 07.06.2021
  3. welt.de, 10.04.2020
  4. n-tv.de, 10.01.2017
  5. sport1.de, 18.10.2016
  6. dewezet.de, 11.03.2015
  7. wallstreet-online.de, 23.09.2014
  8. handelsblatt.com, 06.12.2012
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  13. faz.net, 11.04.2008
  14. handelsblatt.com, 19.11.2008
  15. welt.de, 29.11.2007
  16. tagesschau.de, 29.10.2006
  17. welt.de, 13.04.2004
  18. spiegel.de, 25.11.2003
  19. welt.de, 16.06.2003
  20. netzeitung.de, 12.06.2002
  21. bz, 16.02.2001
  22. sz, 04.10.2001
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Junge Freiheit 2000
  25. BILD 1999
  26. Welt 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Welt 1996
  29. Die Zeit 1995