anklingen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈanˌklɪŋən]

Silbentrennung

anklingen

Definition bzw. Bedeutung

  • (zwischen den Zeilen) zu hören, zu verstehen sein

  • auf etwas aufmerksam machen, was bereits bekannt ist, an etwas denken lassen

  • mit den Trinkgläsern anstoßen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb klingen mit dem Derivatem an-

Konjugation

  • Präsens: klinge an, du klingst an, er/sie/es klingt an
  • Präteritum: ich klang an
  • Konjunktiv II: ich klänge an
  • Imperativ: kling an! / klinge an! (Einzahl), klingt an! (Mehrzahl)
  • Partizip II: an­ge­klun­gen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für an­klin­gen (Synonyme)

durchklingen:
als (verborgene) Botschaft in einem Text zu hören sein
hörbar sein, obwohl auch andere Töne/Klänge vorhanden sind
durchschimmern (ugs.):
(durch etwas Abdeckendes hindurch) vage sichtbar sein
mit wenigen Worten, eher unklar, andeuten
konnotiert sein (fachspr., Sprachwissenschaft, psychologisch)
mitklingen:
als Ton (Klang) gemeinsam mit anderen Schwingungen zu hören sein
eine Aussage (im Unterton) begleiten
mitschwingen:
eine Aussage (im Unterton) begleiten
mitbewegen, gemeinsame Schwingungen ausführen, resonieren, mitvibrieren

Sinnverwandte Wörter

an­deu­ten:
durch einen Hinweis zu verstehen geben, ohne es direkt auszusprechen
unvollständig darstellen, aber das Ganze erkennen lassen; nicht vollständig ausführen
er­in­nern:
durch Ähnlichkeit ins Gedächtnis rufen
Erinnerung wachrufen
er­klin­gen:
für das menschliche Ohr hörbar werden, oftmals in Form einer melodischen Tonfolge (Klang); auch: Klänge von sich geben
zu­pros­ten:
sein Glas (auf jemanden) erheben und damit dieser Person Ehrung erweisen oder ihr Gutes wünschen, gemeinsam auf etwas anstoßen

Gegenteil von an­klin­gen (Antonyme)

prä­zi­sie­ren:
etwas genauer beschreiben, eingrenzen
un­ter­drü­cken:
durch Selbstbeherrschung unter Kontrolle halten
gewaltsam verhindern

Beispielsätze

Klingt da etwas Wehmut an, meine Liebe?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Er hat die ersten Töne auf der Gitarre anklingen lassen, und ich war völlig verzaubert.

  • Wie bereits angeklungen wird der 61-jährige die Nachfolge von Zidane als Trainer antreten.

  • Faßmann hat am 11. März anklingen lassen, dass wegen der Schulschließungen auch eine Verschiebung der Zentralmatura möglich sei.

  • Geschäftsführer Alex Wehrle ließ anklingen, dass man eine Offerte abgelehnt hätte, um die sportliche Konkurrenzfähigkeit nicht zu verlieren.

  • In einem Interview mit dem ließ er nun Töne anklingen, die auch von einem CDU- oder CSU-Politiker hätten stammen können.

  • Dabei geschah Außergewöhnliches: "Er war dabei", ließ der Bandenchef anklingen und nannte Details.

  • Dass man hier noch einmal nachgedacht hat und ein verbessertes Angebot nachschieben will ließ Kreisgechäftsführer Deyhle anklingen.

  • Dazu kommen nationalistische Töne, die die AKP bewusst anklingen lässt.

  • Damit ließ Kauczinski am Freitag auch anklingen, dass Koen van der Biezen wohl keine Stammplatzgarantie mehr besitzt.

  • Schon davor hatte sie Drohungen anklingen lassen, dass die Wahl gefälscht sein müsse, wenn Mursi nicht gewinne.

  • Das sonst so zurückhaltende Hofamt ließ an diesem Verhalten der Mutter Kritik anklingen, ganz leise, versteht sich.

  • Mehrfach anklingen ließen die Stadträte auch das marode Beginenhaus, das aber im Konzept nicht vorkommt.

  • Auf dem Parteitag lassen andere Zweifel an der sozialen Balance anklingen.

  • Doch er lässt Skepsis anklingen: "Man hört viel über Orion, aber D-Wave veröffentlicht kaum Daten."

  • Williams nutzt seine Möglichkeiten souverän, um die Original-Sänger anklingen zu lassen.

  • Dazwischen erleben sie seltene Momente einer Zweisamkeit, die eine alte Welt, eine verlorene Harmonie anklingen lässt.

  • Immer mal wieder lassen Ars Vitalis am Rande das Motiv des Alterns anklingen.

  • Kritik ließ er dennoch anklingen.

  • Weil alle Schattierungen von Lust und Liebe, von Schmerz und Schuld und Erlösung darin anklingen.

  • Im SPD-Freundeskreis wird Struve favorisiert, das soll in der Sitzung der Findungskommission auch angeklungen sein.

  • Der Vorsitzende Richter Albrecht Mentz ließ Zweifel an dieser Schilderung anklingen.

  • Außerdem lässt der dreifache Emmy-Preisträger zuweilen die Gleichung Rot gleich Braun anklingen.

  • Der zweite Satz etwa, in dem alte Wiener Tanzweisen anklingen, hat durchaus einen allgemein verständlichen Zug.

  • Westerwelle dagegen läßt eher ruhige Töne anklingen, gibt sich vor allem beim Streitthema Staatsangehörigkeit sachlich kompetent.

  • Rot, das ist die Farbe der Frauen die bunte Ouvertüre zu Beginn hatte es schon leise anklingen lassen.

  • In dem oben genannten Bericht ist angeklungen, daß über die Neugestaltung des Schloßplatzes noch nicht entschieden ist.

  • Der IFP-Chef ließ anklingen, daß sich seine Partei derzeit nicht aus der Regierung der Nationalen Einheit zurückziehen werde.

  • Die böhmischen Weihnachtsweisen trugen Volksliedcharakter, ließen zum Teil tänzerische Rhythmen anklingen.

Häufige Wortkombinationen

  • anklingen lassen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb an­klin­gen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × N, 1 × A, 1 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × K & 1 × L

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 3 × N, 1 × G, 1 × K, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und zwei­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von an­klin­gen lautet: AEGIKLNNN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Köln
  4. Leip­zig
  5. Ingel­heim
  6. Nürn­berg
  7. Gos­lar
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Kauf­mann
  4. Lud­wig
  5. Ida
  6. Nord­pol
  7. Gus­tav
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Kilo
  4. Lima
  5. India
  6. Novem­ber
  7. Golf
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

anklingen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort an­klin­gen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: anklingen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: anklingen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. spiegel.de, 12.09.2022
  2. stern.de, 02.06.2021
  3. oesterreich.orf.at, 17.03.2020
  4. kicker.de, 22.01.2019
  5. focus.de, 08.03.2018
  6. onetz.de, 08.11.2017
  7. n-land.de, 17.11.2016
  8. n-tv.de, 24.08.2014
  9. ka-news.de, 31.08.2013
  10. wallstreet-online.de, 24.06.2012
  11. faz.net, 28.09.2011
  12. all-in.de, 08.03.2010
  13. tagesspiegel.de, 26.10.2009
  14. computerwelt.at, 20.11.2007
  15. berlinonline.de, 30.07.2006
  16. archiv.tagesspiegel.de, 21.05.2005
  17. fr-aktuell.de, 20.10.2004
  18. berlinonline.de, 24.11.2004
  19. sueddeutsche.de, 14.06.2003
  20. sz, 12.01.2002
  21. heute.t-online.de, 24.10.2002
  22. Berliner Zeitung 2000
  23. DIE WELT 2000
  24. Welt 1999
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Berliner Zeitung 1995