Unterfangen

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

 ➠ siehe auch: un­ter­fan­gen (Verb)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʊntɐˈfaŋən ]

Silbentrennung

Unterfangen (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Vorhaben, das ein Risiko mit sich bringt.

Begriffsursprung

Substantivierung des Verbs unterfangen durch Konversion

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Unterfangendie Unterfangen
Genitivdes Unterfangensder Unterfangen
Dativdem Unterfangenden Unterfangen
Akkusativdas Unterfangendie Unterfangen

Anderes Wort für Un­ter­fan­gen (Synonyme)

Ansinnen (geh.):
oft als Zumutung empfundenes Ersuchen, Gesuch, Bitte
Projekt:
geplantes und durchdachtes Vorhaben von besonderem Umfang und mit einem bestimmten Ziel
Risiko:
die eingeschätzte Wahrscheinlichkeit von Gefahr
riskantes Unternehmen
Streben:
intensive Bemühung um etwas
Unternehmen:
Durchführung eines Gedankens oder Plans
Gesellschaft, die in Produktion oder Handel tätig ist oder Dienstleistungen erbringt
Unternehmung:
Gesellschaft oder Betrieb, der Gewinn anstrebt
Plan, Vorhaben, das der Unterhaltung dient
Vorhaben:
das, was verwirklicht werden soll
Wagestück
Wagnis:
Sachverhalt, der mit Gefahren und eine Handlung, die mit einem bewusst eingegangenen Risiko verbunden ist

Sinnverwandte Wörter

Chal­lenge:
spaßbetonte, teilweise gefährliche Herausforderung, bisweilen verbunden mit öffentlichkeitswirksamen Spendensammlungen; Social-Media-Trend
He­r­aus­for­de­rung:
Aufforderung eines Gegners (zum Beispiel im Sport) zu einem Zweikampf
eine Aufgabe oder Arbeit, die sehr anspruchsvoll ist

Beispielsätze

  • Es ist kein leichtes Unterfangen, aus einem Gefängnis auszubrechen.

  • Es war ein unglaubliches Unterfangen.

  • Ich bin, trotz manchem Unterfangen, als großes Kind durchs Leben gegangen.

  • Es ist ein völlig sinnloses Unterfangen.

  • Wie teuer wird dieses Unterfangen wohl werden?

  • Es ist ein kühnes Unterfangen, so etwas zu tun.

  • Für mich ist das ein sinnloses Unterfangen.

  • Es ist ein sinnloses Unterfangen, Krankheit vorzutäuschen.

  • Sich mit europäischer Geschichte beschäftigen ist ein gewaltiges Unterfangen.

  • Das Unterfangen mag sehr wohl ein Hirngespinst gewesen sein, jedoch war es überraschenderweise von Erfolg gekrönt.

  • Sich mit einem Menschen zu unterhalten, ist ein reichlich kompliziertes Unterfangen.

  • Der Bau der Stahlfabrik war ein großes Unterfangen.

  • Einen Erfolg erreicht nur derjenige, der nicht rechtzeitig gewarnt wurde, dass dies ein vergebliches Unterfangen sei.

  • Ohne Demut ist Mut ein gefährliches Unterfangen.

  • Das ist ein vergebliches Unterfangen.

  • Das ist ein aussichtsloses Unterfangen.

  • Es war ein waghalsiges Unterfangen mit höchst ungewissem Ausgang.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das Gründen und Leiten einer Kleingruppe ist ein langfristiges und komplexes Unterfangen.

  • Das, so Einsatzleiter Nico Sand, sei ein besonderes schwieriges Unterfangen gewesen, denn die Gebäude sind zum Teil baulich verbunden.

  • Allerdings sind in diesem Zusammenhang haarsträubende Sicherheitsmängel bekannt geworden, die das Unterfangen noch verzögern könnten.

  • Alle wussten, dass es ein sehr ambitioniertes Unterfangen war.

  • Das dürfte auf dem nur 1,9 Kilometer langen Stadtkurs ein schwieriges Unterfangen werden.

  • Am Samstag tritt seine Truppe zunächst zum schier aussichtslosen Unterfangen beim Tabellenführer in Neu-Ulm an.

  • Aber wie schon erwähnt scheiterte das Unterfangen.

  • Am Anfang sieht es nach einem aussichtslosen Unterfangen aus, im Team herrscht Chaos, und jeder gegnerische Angriff endet mit einem Tor.

  • Als grosser Gejagter nimmt Chelsea dieses Unterfangen in Angriff.

  • Als das Flutlicht anging, wurde dann schnell klar, dass auch dies ein schwieriges Unterfangen werden würde.

  • Bei diesem Unterfangen dürfte ihr die Liaison mit Lugner durchaus hilfreich sein.

  • Ein schwieriges Unterfangen: immerhin geben die Katalanen jährlich knapp 300 Millionen Euro alleine für Spielergehälter aus.

  • 300 Jahre Musikgeschichte in gerade einmal 60 Minuten - ein ambitioniertes Unterfangen.

  • Außer dass es, wie der erfolglose Ausgang des Unterfangens, ziemlich vorhersehbar ist.

  • Das wird allerdings ein beachtliches Unterfangen, denn 15 923 Straßenlampen erhellen Nacht für Nacht Würzburg.

Übersetzungen

Was reimt sich auf Un­ter­fan­gen?

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Un­ter­fan­gen be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × N, 2 × E, 1 × A, 1 × F, 1 × G, 1 × R, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 3 × N, 1 × F, 1 × G, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, R und zwei­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von Un­ter­fan­gen lautet: AEEFGNNNRTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Tü­bin­gen
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Frank­furt
  7. Aachen
  8. Nürn­berg
  9. Gos­lar
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Theo­dor
  4. Emil
  5. Richard
  6. Fried­rich
  7. Anton
  8. Nord­pol
  9. Gus­tav
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Tango
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Fox­trot
  7. Alfa
  8. Novem­ber
  9. Golf
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

Unterfangen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Un­ter­fan­gen kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist stei­gend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Och­sen­tour:
beschwerliches Unterfangen
un­ter­mi­nie­ren:
etwas solide Bestehendes (Vertrauen, Ansehen, eine Position, …) oder ein Unterfangen langsam und unmerklich untergraben und zerstören
Un­ter­mi­nie­rung:
Handlung, etwas solide Bestehendes (Vertrauen, Ansehen, eine Position, …) oder ein Unterfangen langsam und unmerklich zu untergraben und zu zerstören
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Unterfangen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Unterfangen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9615250, 8861654, 8301806, 7832794, 6854467, 6839935, 5064192, 4098717, 3069490, 2793532, 2489167, 1865547, 1794582, 1698905, 1698903 & 1407506. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch
  2. jesus.de, 22.08.2023
  3. wn.de, 15.01.2022
  4. blick.ch, 03.04.2021
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  6. motorsport-magazin.com, 26.04.2019
  7. augsburger-allgemeine.de, 18.05.2018
  8. diepresse.com, 29.05.2017
  9. feeds.stuttgarter-zeitung.de, 19.10.2016
  10. basellandschaftlichezeitung.ch, 07.08.2015
  11. abendblatt.de, 06.04.2014
  12. focus.de, 02.05.2013
  13. kicker.de, 20.07.2012
  14. morgenweb.de, 11.04.2011
  15. artechock.de, 05.08.2010
  16. mainpost.de, 04.08.2009
  17. silicon.de, 13.10.2008
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  19. spiegel.de, 15.04.2006
  20. welt.de, 10.12.2005
  21. berlinonline.de, 08.10.2004
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  23. f-r.de, 09.10.2002
  24. Die Zeit (44/2001)
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Rhein-Neckar Zeitung, 06.10.1998
  27. Rheinischer Merkur 1997
  28. TAZ 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995