überquellen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈyːbɐˌkvɛlən]

Silbentrennung

überquellen

Definition bzw. Bedeutung

  • sich über den Rand eines Gefäßes, Behältnisses quellend ausbreiten

  • so sehr gefüllt sein, dass der Inhalt herausquillt bzw. herausragt; überfüllt, übervoll sein

  • über das normale (und/oder erträgliche) Maß hinausgehen

Begriffsursprung

Ableitung eines Partikelverbs zum Verb quellen mit dem Präverb (Verbpartikel, Verbzusatz) über.

Konjugation

  • Präsens: ich quelle über, du quillst über, er/sie/es quillt über
  • Präteritum: ich quoll über
  • Konjunktiv II: ich quölle über
  • Imperativ: quill über! (Einzahl), quellt über! (Mehrzahl)
  • Partizip II: über­ge­quol­len
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für über­quel­len (Synonyme)

überlaufen:
Militär: auf der Seite der feindlichen Truppen kämpfen
von einem Gefäß: so voll sein, dass der Inhalt bereits über den Rand fließt
überschwappen:
sich, einmal in Bewegung versetzt, (eher) langsam und als zusammenhängende Masse über einen Rand hinweg nach unten oder aus etwas heraus bewegen
so voll sein, dass Flüssigkeit über den Rand herabläuft/herausläuft
übervoll sein
vollgestellt sein (mit)
vollgestopft sein (mit)
vollliegen (mit)
vollstehen (mit)
zugestellt sein (mit)

Sinnverwandte Wörter

hinausschwappen
schwadern
schwatteln
schwip­pen:
sich mit einem klatschenden Geräusch verbunden hin- und herbewegen und überschwappen
sich wippend hin- und herbewegen
sich ergießen
über­bor­den:
ein Normalmaß weit hinter sich lassen, zu viel werden/sein
über die Ufer/Grenzen treten
über­flie­ßen:
ein starkes (meist positives) Gefühl nicht bei sich behalten, sondern mitteilen
mit ineinander: sich vermengen
über­flu­ten:
ein Gebiet unter Wasser setzen, über die Ufer treten
in großen Mengen auftauchen
über­ge­hen:
von einem Ort, Zustand zu einem anderen wechseln
über­ko­chen:
(als Flüssigkeit) durch zu starkes Erhitztwerden das Gefäß verlassen
in heftige Erregung geraten
über­schäu­men:
ein intensives Gefühl nicht mehr zurückhalten können
in Form von Schaum sich über den Rand eines Gefäßes ergießen
über­schwem­men:
ein Gebiet unter Wasser setzen, über die Ufer treten
in großen Mengen auftauchen
über­spru­deln:
heftig in Bewegung sein, brodeln, wirbeln und dadurch teilweise aus einem Gefäß quellen
sehr deutlich wahrzunehmen sein, reichlich vorhanden sein
überströmen
über­wal­len:
etwas intensiv wahrnehmen/ausdrücken

Beispielsätze

  • Die Lungenheilanstalten sollen schon überquellen.

  • Schließlich dürfte die Stadt an diesen Orten am 29. April vor Touristen und Royalisten nur so überquellen.

  • "Wir machen gute Erfahrungen damit", sagt ein Sprecher des Paderborner Veterinäramtes, "die Tierheime sind vorher ja übergequollen".

  • Fotos, Musik oder Videos lassen die Computerfestplatte schnell überquellen.

  • Wenn am Wochenende etwa die Papierkörbe des Lustgartens überquellen, ist das für Einheimische vor den vielen Touristen peinlich.

  • Es nützt nichts, wenn die Hörsäle überquellen, aber die Qualität versiegt.

  • Reiner Eine kleine Szene in einem der Geschäfte an der Marktstraße von Parma, die von Teigwaren nur so überquellen.

  • Der würde vor Hass überquellen.

Häufige Wortkombinationen

  • der Brei, Pudding, Teig quillt über
  • ein Kleiderschrank, Papierkorb quillt über
  • vor Freude überquellen; überquellende Fantasie/Phantasie, überquellendes Mitleid; mit überquellender Pracht

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb über­quel­len be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × L, 1 × B, 1 × N, 1 × Q, 1 × R, 1 × U & 1 × Ü

  • Vokale: 3 × E, 1 × U, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × B, 1 × N, 1 × Q, 1 × R
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem R und ers­ten L mög­lich.

Das Alphagramm von über­quel­len lautet: BEEELLNQRUÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Umlaut-Unna
  2. Ber­lin
  3. Essen
  4. Ros­tock
  5. Quick­born
  6. Unna
  7. Essen
  8. Leip­zig
  9. Leip­zig
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Über­mut
  2. Berta
  3. Emil
  4. Richard
  5. Quelle
  6. Ulrich
  7. Emil
  8. Lud­wig
  9. Lud­wig
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Echo
  3. Bravo
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Que­bec
  7. Uni­form
  8. Echo
  9. Lima
  10. Lima
  11. Echo
  12. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 29 Punkte für das Wort.

überquellen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort über­quel­len kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: überquellen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: überquellen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. focus.de, 08.01.2018
  2. spiegel.de, 19.01.2011
  3. rssfeed.sueddeutsche.de, 20.08.2010
  4. morgenweb.de, 25.04.2006
  5. archiv.tagesspiegel.de, 24.10.2005
  6. lvz.de, 10.01.2004
  7. Die Zeit (04/2001)
  8. Welt 1999